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Dauerhafte Schmerzen. Zum Arzt und dann?

Fortsetzung von „Dauerhafte Schmerzen. Muss das so sein?“

Zum Arzt und dann?

Suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf, wenn:

  • die Schmerzen von weiteren Symptomen begleitet werden, zum Beispiel chronische Rückenschmerzen mit Taubheitsgefühlen in den Beinen oder chronische Kopfschmerzen mit Bewusstseinsstörung,
  • Sie anhaltende oder immer wiederkehrende Schmerzen unklarer Ursache haben, die schon monatelang auftreten,
  • die Schmerzen immer schlimmer werden,
  • Ihr Alltagsleben und die Lebensqualität durch chronische Schmerzen beeinträchtigt werden

Der Arzt wird ein ausführliches Gespräch mit Ihnen über Ihre Krankengeschichte führen (Anamnese). Auch über schmerzbedingte Beeinträchtigungen im Alltag, eventuelle weitere Beschwerden (wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme etc.). Auch über frühere und aktuelle Erkrankungen, Operationen und bisherige Therapien gegen den Schmerz sollten Sie Auskunft geben, sofern der Arzt nicht sowieso danach fragt.

Ebenfalls wichtig für den Arzt sind psychosoziale Informationen, also zum Beispiel Angaben zu Ausbildung und Beruf, Arbeitsplatzsituation, Zufriedenheit, Familienstatus sowie eventuellen aktuellen Konflikten und psychische Belastungen.

Anschließend folgt eine gründliche körperliche Untersuchung.

Je nach Art der chronischen Schmerzen und Informationen aus dem Gespräch können weitere Untersuchungen folgen. Dazu zählen zum Beispiel neurologische, orthopädische oder internistische Verfahren. Bei Bedarf werden auch bildgebende Verfahren, etwa Ultraschall, Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie. Auch Blutuntersuchungen oder elektrophysiologische Untersuchungen (wie Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit) können hilfreich sein.

Chronische Schmerzen als Begleitsymptom einer körperlichen Störung:

Dazu zählen zum einen „normale Schmerzen“, die begleitend zu einer körperlichen Erkrankung (wie Rheuma, Arthrose, Osteoporose) oder Nervenschädigung auftreten. Zum anderen fallen in diese Kategorie „außergewöhnliche Schmerzen“, etwa Phantomschmerzen nach einer Amputation. Auch Beschwerden im Rahmen des Komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) zählen dazu. Darunter versteht man einen andauernden, regionalen Schmerz, der überproportional lang und intensiv ist. Er steht in keinem Verhältnis zum auslösenden Trauma (etwa einer Nervenschädigung) und lässt sich nicht durch andere Ursachen erklären.

Körperlich zum Teil erklärbare Schmerzen mit psychischer Begleiterkrankung (Komorbidität):

Dazu gehören chronische Schmerzen bei Gewebeschädigung, die durch psychische Faktoren verschlimmert werden. Ein Beispiel sind ins Bein ausstrahlende Rückenschmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule verursacht werden (Lumboischialgie). Sie können sich beispielsweise durch unzureichende Krankheitsbewältigung, eine Angststörung oder depressive Störung verschlimmern.

Chronische Schmerzen als Ausdruck einer primär psychischen Erkrankung: Chronische Schmerzen treten vor allem im Zusammenhang mit depressiven Störungen, aber auch mit Angststörungen, posttraumatischer Belastungsstörung oder anderen psychischen Erkrankungen auf.

Chronische Schmerzformen
Zu den häufigsten Schmerzformen, die einen chronischen Verlauf nehmen können, zählen:

  • Kopfschmerzen wie chronische Migräne, chronische Spannungskopfschmerzen
  • Rückenschmerzen wie chronische Kreuzschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen etc.
  • Muskelschmerzen wie bei Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung), die neben den Muskeln vor allem auch die Sehnen und Gelenke betrifft
  • Gelenkschmerzen wie bei Arthrose, rheumatoider Arthritis
  • Tumorschmerzen

Therapien

Je nach Art und Intensität der Schmerzen kommen unterschiedliche Behandlungen in Betracht. So werden zum Beispiel Schmerzmedikamente verabreicht. Oder es werden physikalische Therapien verordnet: Massage, Wasseranwendungen, Kälte- und Wärmebehandlungen, Krankengymnastik, Sport, u.a. Aber auch Akupunktur und Nervenstimulation (TENS) kommen zum Einsatz.

Wenn körperliche Ursachen abgeklärt sind, haben sich insbesondere auch psychologische Therapien erfolgreich bewährt, die chronische Schmerzen zu lindern oder zu heilen.

Wenn Sie mitarbeiten, sind Sie selbst Ihr bester Therapeut

Chronischer Schmerz bedeutet für die Betroffenen meist dauerhafte und leidvolle Einschränkungen zu ertragen. Dieser Stress ist oft gepaart mit Angst, Frustration, Verzweiflung und depressiver Verstimmung. Die negativen Emotionen verstärken die Schmerzen.

Entspannungstechniken sind hilfreich, den Teufelskreis zu durchbrechen und Linderung zu verspüren. Geeignet sind zum Beispiel Autogenes Training, Biofeedback, Meditation, Yoga, progressive Muskelentspannung und besonders Achtsamkeitstraining. Sie beeinflussen die Schmerzwahrnehmung, nicht zu verwechseln mit Schmerzempfindung. Sie unterstützen die Schmerzbewältigung und regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Sie greifen auf Ihre verschütteten körperlichen und psychischen Ressourcen zurück und stärken Ihre Resilienz / Ihre Widerstandskraft.

Neben den Entspannungstechniken sind psychologische Gespräche, mit erfahrenen Therapeuten und Heilpraktikern für Psychotherapie geeignet, dass Sie wieder gefestigt und geerdet durch Leben schreiten können.

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