Emotionale Intelligenz … ist nicht gottgegeben!

Übrigens, auch ein im althergebrachten Sinne festgestellter IQ ist nicht gottgegeben. Sondern eine Situationsbeschreibung, die aus Veranlagung/Vererbung, psychosozialem Umfeld/Umgang und individueller Entwicklung/Reife (momentan) resultiert.

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Es gibt kein absolutes Maß für Intelligenz. S. a. vorherige (lesen, hören, sehen). Weder für den althergebrachten IQ noch für den modernen Ansatz des EQ.

Allerdings, was jeder Mensch für sich und seine Mitmenschen tun kann, ist, seine emotionale Intelligenz wahrzunehmen und seinen EQ zu fördern.

Gehirn – Muckibude

Stellen Sie sich Ihr Gehirn als Muskel vor, der selbst in hohem Alter noch gut funktionieren und sogar trainiert werden kann. Die Gehirnforschung bestätigt seit langem, dass sich stets neue Nervenzellen und synaptische Verbindungen bilden. Mit anderen Worten, es bilden sich neue Brücken, neue Denk-Wege und alte Wege, alte Brücken verlieren ihre Bedeutung. Das Gehirn bleibt nicht auf dem Stand eines 20-Jähringen stehen, abgesehen von krankhaften Beeinträchtigungen.

Diese stete Entwicklung kommt in unseren Persönlichkeitsmerkmalen zum Ausdruck. Und jetzt kommt noch einmal der Vergleich mit einem Muskel: Wir können durch (Nach)Denken, Beachten und Bewerten unserer Gefühle und adäquatem Handeln unseren Gehirnmuskel lebenslang trainieren.

Wir und nur wir selbst haben es in der Hand, zu der Person zu werden, die wir schon immer sein wollten. Oder wir ergeben uns passiv der Zufälligkeit, um dann irgendwann festzustellen, mit diesen oder jenen Persönlichkeitsmerkmalen unzufrieden durchs Leben zu stolpern.

Gerne wiederhole ich, welche Fähigkeiten eines Menschen emotionale Intelligenz ausmachen: Menschlichkeit. Selbstbewusstsein. Empathie. Kommunikationsfähigkeit. Taktgefühl. Höflichkeit. Sozialkompetenz. U.v.m. Also die Fähigkeiten, unsere eigenen Gefühle und die der anderen zu erkennen. Uns selbst zu motivieren, um gut mit unseren Emotionen umzugehen. Sowie besonders in den zwischenmenschlichen Beziehungen respektvoll und rücksichtsvoll zu sein.

Aber konkret, was können wir tun, wie können wir emotionale Intelligenz trainieren?

  • Selbstbewusstsein steigern!
  • Zuhören, wirklich zuhören!
  • Emotionen managen!
  • Selbst-Reflektion!

Die Selbstwahrnehmung und die Selbstreflektion spielen dabei eine besondere Rolle, denn diese haben eine direkte Auswirkung auf die eigene Emotionsregulierung.

Um sich selbst und die eigenen Gefühle wahrzunehmen, um seine Re-Aktionen auf Ereignisse zu verstehen, zu kontrollieren und zu steuern, sind folgende drei Methoden hilfreich:

  • Achtsamkeit üben!

Doch was ist das und wie geht das?

Achtsamkeit ist die bewusste Aufmerksam auf die Gegenwart, auf die aktuelle Situation, ganz konkret, jetzt und hier. Das bewusste Erleben des aktuellen Momentes. Mit allen Sinnen, mit den Gedanken, den Emotionen, den körperlichen Vorgängen, einfach alles was um Sie herum geschieht und Ihre Wahrnehmung erreicht.

Dabei ist der wohl wichtigste Aspekt, dass Sie einfach nur wahrnehmen, also den aktuellen Moment einfach so sein lassen wie er ist. Ohne zu kategorisieren, ohne ihn einzusortieren, ohne zu werten, ob der Moment gerade etwas nützt oder nicht. Ohne Be-Urteilung, ohne Be-Wertung, ob das Jetzt und das Hier gut oder schlecht ist.

Das ist nichts Okkultisches oder Esoterisches, sondern lediglich eine wertfreie Beobachtung und Akzeptanz der Gegenwart. Nicht mehr und nicht weniger. Trainieren Sie den eingangs erwähnten Muskel. Trainieren Sie Ihr Gehirn, diesen Zustand der unparteiischen Achtsamkeit bewusst zu erreichen. Sie werden nach einiger Zeit des achtsamen Übens Ihre eigenen Gedanken und Gefühle besser kennenlernen und einfach akzeptieren. Sie werden eine souveräne Gelassenheit verspüren, die Ihr Selbstbewusstsein, Ihr Sich-seiner-selbst-bewusst-sein automatisch steigern.

  • Selbstgespräche führen!

Wenn es auch erstmal verrückt klingt, Selbstgespräche funktionieren wie ein Ventil. Unklare Gedanken und Gefühle werden dabei in Worte gefasst. Wut, Trauer und Frust, Aggression und Stress verlieren mit dem Ausgesprochen-werden ihre Macht. Damit öffnen wir uns für Alternativen und Optionen. Allerdings sind ein paar Punkte zu beachten:

Machen Sie keine negativen Aussagen, wie z. B.: „Das schaffe ich nicht.“ Besser ist: „Ich fange an und werde sehen wie weit ich komme.“ Denn Gedanken habe eine große Macht. Wir sind, was wir denken. Der innere Dialog prägt zu 95% unser Handeln. Psychologen in Wissenschaft und Forschung sind sich einig, dass es die Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiungen gibt. Sowohl in negativer wie in positiver Hinsicht.

Deshalb, – reden Sie mit sich positiv! Sie wollen es doch gut machen. Sie sind sich doch wohlgesonnen. Sie lieben sich doch, – oder etwas nicht? (Wenn nicht, dann rufen Sie ich an!  Tel.: 0163 607 1760 )

  • Gefühle akzeptieren!

Viele Menschen neigen dazu, Emotionen und Gefühlsregungen zu ignorieren oder zu verleugnen. Sie vermeiden es, sich damit auseinander zu setzen und wirken abweisend. Jene machen es sich schwer, emotionale Intelligenz aufkommen zu lassen.

Lassen Sie Gefühle zu! Akzeptieren Sie emotionale Regungen und beschäftigen Sie sich mit ihnen!

Zunächst mal sind Ihre eigenen Gefühle dran. Horchen Sie in sich hinein, mit Achtsamkeit, also ohne Bewertung und ohne Beurteilung. Einfach nur wahrnehmen. Dann versuchen Sie die Gefühle anderer zu bemerken und wahrzunehmen. Trauen Sie sich und gehen Sie auf die Emotionen ein. Hinterfragen Sie Ihre eigenen und die der anderen: Wieso, weshalb, warum…

Fazit:

Emotionale Intelligenz EQ kann man sich aneignen. Natürlich gibt es genetische Anlagen, die die Startbedingungen individuell verschieben können. Ausschlaggeben ist letztlich die Er-Kenntnis und der Wille zur persönlichen Weiterentwicklung.

Letztlich noch eine Frage, die Sie mal mit sich selbst oder im Freundeskreis diskutieren können:

„Sind intuitive oder analytische Menschen empathischer?“

Ihre Meinung nehme ich auch gerne per eMail empathie@hphippler.de entgegen und Sie erfahren sofort, was Wissenschaftler an der Harvard-Universität dazu herausgefunden haben.

 

Im nächsten Beitrag geht es um die negativen Seiten der emotionalen Intelligenz. Und die sind nicht schön.