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Sie haben Angst? Gut so!

Machen Sie sich Ihre Angst zum Verbündeten. Er verschafft Ihnen neue Möglichkeiten.

Wenn Sie Angst haben, werden Gehirnbereiche aktiv, die Flucht auslösen oder Kampfeswille beflügeln oder Ohnmacht zur Folge haben. Der falsche Umgang mit Ängsten kann Ihren persönlichen Fortschritt behindern, er kann Ihrer Karriere schaden und kann sogar Ihr Selbstvertrauen zerstören.

Von damals, aus grauer Vorzeit, haben wir mitgenommen, dass Fliehen, Kämpfen oder Totstellen bei der Konfrontation mit z. B. Raubtieren sinnvoll sein kann. Und, diese Strategie ist anscheinend aufgegangen, sonst gäbe es uns heute nicht so zahlreich. Aber, heute sind die Verhältnisse anders.

Statt Raubtier stehen uns Deadlines, Kritik, Erwartungen, Rechnungen, Absagen, Krankheiten usw. gegenüber. Wegrennen hilft nichts. Wir schieben auf, lenken uns mit anderen Dingen ab, rasten aus, reagieren abnormal, haben Wutanfälle, diskutieren bis auf „Messers Schneide“ und verlieren die emotionale Kontrolle.

Perspektivwechsel ist angesagt.

Wenn Sie die Angst packt, dann fragen Sie sich: „In welchen Verhältnis steht die gegenwärtige Angst zum großen und ganzen Rest meines Lebens?“

Egal, ob es darum geht einen Vortrag zu halten, eine Prüfung abzulegen, in den Flieger zu steigen, Auto zu fahren oder Ihre Meinung zu sagen, treten Sie innerlich einen Schritt zurück, gewinnen Sie Abstand und holen Sie sich einen neuen, einen anderen Blickwinkel.

Das gelingt, indem Sie …

… die Situation vor dem geistigen Auge aus der Vogelperspektive betrachten. Richten Sie sich gerade auf, nehmen Sie an, dass Sie sich am Kopfwirbel nach oben ziehen: Ihr Rücken wird gerade, die Brust kommt raus, der Bauch geht rein, Sie nehmen an Größe und Bedeutung zu. Sie sind aus der Vogelperspektive der Herr über Ihre momentane Empfindung.

Nehmen Sie die Angst einfach zur Kenntnis: Sie ist real vorhanden. OK. Na und. Und, wie sieht das Ganze aus anderer Perspektive aus? Wie kann ich die Situation noch anders betrachten? Welchen Stand(Ort)Punkt kann ich ansonsten einnehmen?

Meistens gehen die Menschen den Weg des Vermeidens, des Wegschauens. Dadurch geht die Angst aber nicht weg. Im Gegenteil, unterdrückte Ängste entwickeln eine unglaubliche Kraft und suchen sich einen Weg der „Entlastung“. Körperliche und emotionale (psychische) Symptome machen sich bemerkbar. Diese werden dann gerne mittels Schmerzmittel, Beruhigungsmittel (z. B. Alkohol) oder Aufputschmittel (z. B. Dogen) „behandelt“. Ein gefährlicher Teufelskreis beginnt, wie jeder nachvollziehen kann.

Und, was wollen Sie machen, wenn die Angst auslösende Herausforderung auf dem Weg zur Karriere oder Ihrer Lebensglückseeligkeit liegt? In einer solchen Situation ist der Vermeiden und Unterdrücken der Angst die Sackgasse des Lebens.

Deshalb, verbünden Sie sich mit Ihren Ängsten!

(Ver)Trauen Sie sich!

Nehmen Sie Ihr Leben wahr, und vor allen Dingen in die eigene Hand. Es geht um Sie. Es ist Ihr Leben, das Sie selbst gestalten können. Wie die Reise auf einem Schiff über den Ozean: Dort gibt es ruhige Fahrwasser und stürmische See. Das Schiff anhalten geht nicht. Drum herum fahren bringt nichts, weil Sie nicht wissen was Sie dort erwartet. Wutausbruch oder Totstellen macht Sie nur handlungsunfähig. Akzeptieren Sie die rauen Gewässer und werden Sie angemessen aktiv.

Ängste sind wie unruhige, stürmische und bedrohliche Abschnitte auf unserer Lebensreise. Sie gehören dazu, wie gutes Wetter und Sonnenschein bei leichten Briesen.  Die Akzeptanz verschafft Ihnen Kraft und Klarheit und Mut zur Handlung.

Seien Sie froh, dass Sie Ängste verspüren. Wer Gefahren erkennt, kann sie auch meistern. Nehmen Sie die Angst an und führen Sie sie an der Leine spazieren.

Nehmen dazu auch professionelle Hilfe an. Warum sollte Ihnen das nicht zustehen, glücklich und zufrieden das Leben und die Welt zu genießen? Es geht um Sie. Heute beginnt der Rest Ihres Lebens – mit neuer Sicht auf die Angst.