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Wenn man Resilienz hat, ist das gut oder schlecht?

Um es vorweg zu nehmen, jeder hat sie, – mehr oder weniger.

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Umständen umzugehen, insbesondere mit den negativen Folgen von Belastungen.

Die Kernfähigkeit eines resilienten Menschen ist, dass er auf eigene Ressourcen zurückgreifen kann, um sich (unvorhersehbaren) ändernde Situationen anzupassen. Resilienz kann man lernen, fördern und stärken.

Es bedeutet keinesfalls, dass widerstandfähige Menschen Belastungen ausblenden, verdrängen oder beschönigen. Nein, solche Menschen akzeptieren Situationen so wie sie sind. Sie geben Krisen einfach kein allzu großes Gewicht. Das ist eine Lebenseinstellung, die wir Menschen in unterschiedlicher Ausprägung von Geburt an haben.

Wissenschaftlich fundiert ist (Emmy Werner, Studie, Hawai *), dass Menschen solche Resilienz-Fähigkeiten trainieren können. Dadurch sind sie in die Lage Krisen zu bewältigen. Ja, sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen.

Und das geht so:

Akzeptieren Sie einfach, dass Veränderungen, schwierige Situation, Stress, Trennung u.ä. nur eine zeitlich begrenzte Phase in Ihrem Leben sind.

Nehmen Sie sich selbst positiv wahr. Bewerten Sie sich selbst gut und positiv. Seien Sie sich Ihrer Fähigkeiten bewusst. Machen Sie sich unabhängig von der Bewertung und Anerkennung anderer.

Geben Sie den positiven Emotionen viel mehr Raum. Resiliente Menschen erleben genauso viele belastende Situationen wie andere. Aber sie geben den angenehmen Dingen eine wesentlich höhere Wertigkeit und erleben sie bewusster.

Optimismus ist ein Hauptmerkmal resilienter Menschen. Sie setzen voraus, dass schwierige Situationen einen guten Ausgang haben werden. Sie ergreifen mutig Chancen, die sich ihnen bieten. Diese Einstellung lässt sie länger durchhalten oder an einer Lösung arbeiten. Das schafft Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, – und auch künftig ähnliche Situationen genauso gut zu meistern.

Kontrolliert und mit einem Plan B gerüstet sind resiliente Menschen überzeugt, dass man nicht schicksalhaft ausgeliefert sein muss. Situationen können immer beeinflusst werden. Dadurch fühlen sie sich in Krisensituationen nicht ohnmächtig.

Selbstwirksamkeit ist Menschen zu eigen, die ihre Erfolge den eigenen Fähigkeiten zuschreiben. Oder sind bestärkt, wenn Erfolge durch positive Rückmeldung anderer Menschen anerkannt werden. Resiliente Menschen wissen um und vertrauen auf ihre Kompetenzen. Sie gehen davon aus, dass ein bestimmtes Ergebnis durch ihre eigenen Fähigkeiten erreicht wurde.

Resiliente Menschen habe ein soziales Netzwerk um sich herum. Je größer und stabiler das soziale Netz aus Familie, Freunden und Kollegen ist, desto mehr kann der Resiliente mit Unterstützung in schwierigen Situationen rechnen. Er selbst hat durch Zuversicht und positives Handeln (geben ist seliger denn nehmen) einen festen Platz im Netzwerk eingenommen. Und so reicht zur Verminderung der psychischen Belastung allein schon die Möglichkeit aus, theoretisch auf das soziale Netz zurückgreifen zu können.

Also, pflegen Sie Ihre Resilienz.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein von Resilienz geprägtes langes Wochenende.

(Emmy Werner, Studie, Hawai *)