Herzrasen, Schweißausbrüche und Erstickungsgefühle sind typische Symptome einer Panikstörung. Bei den Panikattacken überfällt die Betroffenen massive Angst. Viele Patienten sind überzeugt, dass eine bedrohliche körperliche Ursache die Beschwerden auslöst und geraten in Todesangst.
Panikstörung und Panikattacken, was ist das?
Kennzeichnend für eine Panikstörung sind wiederkehrende, nicht vorhersehbare Panikattacken. Die Panikstörung wird von Medizinern auch als episodisch-anfallsartige Angst bezeichnet.
Panikattacken sind plötzlich auftretende Anfälle starker Angst, die mit einer Vielzahl körperlicher Symptome einhergehen wie Zittern, Schwitzen und Herzklopfen sowie die Angst verstärkenden Gedanken.
Häufige Vorstellungen sind etwa die, einen Herzinfarkt zu erleiden, zu ersticken oder in Ohnmacht zu fallen. Die bedrohliche Interpretation erzeugt bei den Betroffenen die Befürchtung, an den Symptomen zu sterben. Die Panikattacken halten zwar nur kurze Zeit an, zwischen 10 und 30 Minuten sind typisch, sind aber sehr intensiv und kräfteraubend.
Panikstörung mit Agoraphobie
Häufig treten Panikattacken im Zusammenhang mit der psychischen Störung Agoraphobie auf. Die Patienten verspüren dann beispielsweise Angst, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, ein Kino zu betreten, ein Theater zu besuchen oder im Supermarkt einkaufen zu gehen. Sie können diese Orte nicht mehr ohne Begleitung aufsuchen (Vermeidungsverhalten). Trauen sich die Patienten gar nicht mehr, alleine aus dem Haus zu gehen, hat das gravierende Folgen, beispielsweise den Verlust des Arbeitsplatzes und Vereinsamung.
Panikstörungen in Verbindung mit einer Agoraphobie kommen häufiger vor als reine Panikstörungen. Tauchen im Verlauf einer Depression Panikattacken auf, werden sie nicht einer Panikstörung zugeordnet, sondern als Folge der Depression gesehen.
Panikattacken bei Kindern
Auch Kinder und Jugendliche können bereits eine Angst- und Panikstörung entwickeln. Wenn auch die Eltern unter Panikattacken leiden, übernehmen viele Kinder das ängstliche Verhalten von ihnen. Experten konnten in Experimenten zeigen, dass Kleinkinder vor unsicheren Situationen zurückschrecken, wenn ihre Mutter einen ängstlichen Gesichtsausdruck hat.
Dieses Verhalten zeigt, dass die Gesten und Mimik der Eltern die jungen Menschen schon früh beeinflussen. Eine erhöhte Ängstlichkeit der Eltern verstärkt das Risiko, dass das Kind später eine Panikstörung entwickelt. Auch Kinder, die unter Trennungsangst leiden, erleben häufiger Panikattacken.
Eine Therapie ist bei Kindern und Jugendlichen mit Panikstörung oft erfolgreich. Unbehandelt kann die psychische Erkrankung chronisch verlaufen und sich sehr negativ auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und später im Erwachsenenleben auswirken. Gravierend sind vor allem die sozialen Auswirkungen, da sich die Kinder aus Angst immer weiter zurückziehen. Wie bei Erwachsenen kommen zudem meist weitere psychische Probleme zu einer Panikstörung hinzu, darunter Depressionen, andere Angsterkrankungen und Suchterkrankungen.
Bei Kindern und Jugendlichen ist es meist sinnvoll, die Eltern in die Therapie miteinzubeziehen. Denn Angststörungen bei Kindern beruhen in manchen Fällen auf gestörten Beziehungen innerhalb der Familie. Auch wenn dies nicht der Fall ist, können die Eltern in der Therapie lernen, wie sie ihre Kinder unterstützen können.
Panikattacken: Wie viele sind betroffen?
Etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung erkranken in ihrem Leben an einer Panikstörung mit Panikattacken. Der Beginn liegt meistens zwischen dem 15. und 24. Lebensjahr. Bei Frauen wird die Panikstörung mindestens doppelt so oft diagnostiziert wie bei Männern.
Fortsetzung folgt: Symptome der Panikattacken