Angst. Formen der außergewöhnlichen Angst.

(Fortsetzung, Teil 2 von 3)

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen und psychischen Störungen, die mit übersteigerter Angst einhergehen. Schauen wir uns die häufigsten an:

Generalisierte Angststörung: Für Menschen mit einer generalisierten Angststörung sind Sorgen und diffuse Ängste ständige Begleiter, ohne dass es dafür einen konkreten Anlass gibt. Das Gefühl der Angst ist so stark, dass das alltägliche Leben in vielen Bereichen stark eingeschränkt ist.

Zwangserkrankungen: Menschen, die unter einer Zwangsstörung leiden, geraten in große Anspannung und sogar Angst, wenn sie daran gehindert werden, bestimmte Rituale auszuführen. Dazu gehört beispielsweise der Zwang, sich zu waschen, Gegenstände zu zählen oder auch mehrfach zu kontrollieren, ob die Fenster verschlossen sind.

Phobien: Menschen mit einer Phobie leiden unter Ängsten vor an sich harmlosen Situationen, Dingen oder auch Tieren. Beispiele sind die Angst vor Spinnen, vor dem Fliegen oder vor engen Räumen (Klaustrophobie).

Herzneurose: Die Herzneurose ist eine spezielle Form der Angststörung. Die Betroffenen leiden häufig unter Herzrasen, Herzschmerzen und Atemnot und fürchten, einen Herzinfarkt zu erleiden. Eine organische Ursache der Beschwerden lässt sich nicht finden.

Posttraumatische Belastungsstörung: Sie geht mit starken Ängsten einher. Betroffene erleben das erlebte Trauma im Geiste wieder und wieder, ein Phänomen, das als Flashback bezeichnet wird.

Panikstörung: Bei einer Panikstörung überfällt den Betroffenen mehrfach im Monat unerwartet und ohne objektiven Auslöser massive Angst. Die Panik geht unter anderem mit Atemnot, Engegefühle in der Brust, Herzrasen und Schweißausbrüchen einher.

Schizophrenie: Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, leiden häufig unter massiven Ängsten. Sie nehmen ihre Außenwelt als bedrohlich wahr, haben Halluzinationen oder Verfolgungswahn.

Depressionen: Auch Depressionen gehen in vielen Fällen mit objektiv unbegründeten Ängsten einher.

Hypochondrie: Menschen mit Hypochondrie leben in der permanenten Angst, an einer schweren oder gar tödlichen Krankheit zu leiden. Dabei interpretieren sie harmlose körperliche Symptome falsch. Auch ein Arztbesuch kann sie nicht davon überzeugen, gesund zu sein.

Wann sollten Sie zum Arzt und / oder Therapeuten gehen?

Behandlungsbedürftig sind Ängste, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:

  • Die Angst ist übermäßig stark.
  • Dauer und Häufigkeit der Angstzustände nehmen mit der Zeit zu.
  • Die Betroffenen sind nicht in der Lage, die Angst aus eigener Kraft zu überwinden.
  • Die aktuellen Lebensumstände können das Ausmaß der Angst nicht erklären.
  • Die Lebensqualität ist stark eingeschränkt.
  • Die Betroffenen ziehen sich aus dem Sozialleben zurück.

Bei einer Angststörung ist es wichtig, so schnell wie möglich professionelle therapeutische Hilfe zu suchen. Je länger die Symptome anhalten, desto stärker verfestigen sie sich. Die Therapie wird dann langwieriger und schwieriger.

Auch Ängste, die eine nachvollziehbare Ursache haben, können behandlungsbedürftig sein. Beispielsweise wenn eine lebensbedrohliche Erkrankung wie Krebs oder Herzrhythmusstörungen mit massiven Ängsten einhergeht.

Was macht der Therapeut / Arzt?

Die Diagnose stellt der Therapeut /Arzt in erster Linie über ein ausführliches Gespräch, in dem auch mögliche Ursachen und Auslöser der Ängste zur Sprache kommen. Dabei helfen auch spezialisierte Fragebögen, mit denen sich die Form und das Ausmaß der Angst erfassen lassen. Unter Umständen sind weiterführende Untersuchungen notwendig, um organische Ursachen der Symptome auszuschließen.

Wann welche Behandlung in Frage kommt, erfahren Sie im nächsten Info-Brief.
Außerdem,
was Sie selbst tun können, mit Ihren Ängsten fertig zu werden.