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Alkohol, Nikotin, Tabletten: So macht sich Sucht bemerkbar.

Die Grenzen zwischen gefährlichem Konsum (oder Verhalten) und Abhängigkeit sind fließend. Doch es gibt sechs Hauptanzeichen, die auf eine Sucht hindeuten können. Treffen drei von ihnen zu, liegt in der Regel eine Suchterkrankung vor. Diese Alarmsignale lassen sich auf sämtliche Arten der Sucht übertragen – von Alkohol- und Medikamenten- über Drogen- und Nikotin- bis hin zur Kauf- oder Glücksspielsucht.

Suchtdruck

Starker Wunsch oder Zwang, eine Substanz zu konsumieren oder etwas immer wieder zu tun. So verspürt ein alkoholkranker Mensch ein nahezu unbezwingbares Verlangen nach dem nächsten Schluck, der Nikotinsüchtige die Gier nach der nächsten Zigarette. Dieses Verlangen kann auch dann stark sein, wenn noch keine körperliche Abhängigkeit vorhanden ist, also keine körperlichen Symptome beim Entzug auftreten. Eine psychische Abhängigkeit ist insbesondere bei Rauchern und Spielern vorherschend.

Kontrollverlust

Ein zweites entscheidendes Anzeichen einer Sucht ist der Kontrollverlust. So ist beispielsweise ein Alkoholkranker kaum in der Lage zu kontrollieren, wann er trinkt, beziehungsweise wann er mit dem Trinken aufhört und wie viel Alkohol er konsumiert. Ein Spielsüchtiger oder Kaufsüchtiger wird weiterspielen und einkaufen, auch wenn er es sich finanziell gar nicht mehr leisten kann. Rauchern ist es beispielsweise nicht wirklich möglich, die Konsequenzen einer diagnostizierten Lungenschädigung (COPD) rational zum Guten zu wenden, also dem Rauchen rein aus „Vernunftgründen“ zu entsagen.

Abstinenzunfähigkeit

Der Kontrollverlust bewirkt, dass Süchtige unfähig sind zur Abstinenz. Das geht soweit, dass der suchtkranke Mensch selbst dann auf seine Droge nicht verzichten kann, wenn die Sucht bereits schwere gesundheitliche oder soziale Konsequenzen hat. So gibt es starke Raucher, die trotz eines Raucherbeins nicht auf Zigaretten verzichten, Menschen mit Leberzirrhose, die weitertrinken, oder Spielsüchtige, die weiterspielen, obwohl ihre Familie zu zerbrechen droht und sie finanziell bankrott sind.

Toleranzbildung

Menschen, die in eine Sucht schlittern, brauchen immer größere Mengen ihrer Droge um den gleichen Effekt zu erzielen. Der Körper gewöhnt sich an die Droge, der Konsum steigt. Das kann auch für Verhaltensweisen mit Suchtcharakter gelten, die häufig immer weiter ausufern. Ein Beispiel ist die Glücksspielsucht.

Entzugserscheinungen

Die heftigsten Entzugserscheinungen treten beim Absetzen harter Drogen wie Heroin, aber auch bei schweren Alkoholikern beim Entzug auf. Sie reichen von verhältnismäßig leichten Symptomen wie Schwitzen, Frieren und Zittern bis hin zu starken Gliederschmerzen, Schlafstörungen, Halluzinationen und Kreislaufzusammenbrüchen. Da die Gier nach der Droge dabei ins Unermessliche wächst, ist ein Entzug aus eigener Willenskraft kaum zu schaffen.

Insbesondere das Nicht-mehr-rauchen-wollen ist eher ein starkes psychisches Problem als ein Nikotinproblem, wie fälschlicherweise immer wieder angenommen wird. Es ist nicht das Nikotin, das süchtig macht, es sind die „Rituale und Verhaltensweisen“, die zum süchtigen Griff zur Zigarette führen.

Auch Verhaltenssüchtige leiden unter einem Entzug

Verhaltenssüchte oder -zwänge wie Spiel- oder Kaufsucht machen natürlich nicht körperlich abhängig wie Süchte, die auf dem Missbrauch von Substanzen basieren. Der Kick für den Suchtkranken beruht aber auf biochemischen Prozesse im Gehirn. Bleiben sie aus, können durchaus Entzugserscheinungen auftreten wie Nervosität, Aggressivität und der unwiderstehlichen Drang, das Suchtverhalten wieder auszuüben.

Rückzug aus dem Sozialleben

Wer in einer Sucht gefangen ist, verliert das Interesse an anderen Beschäftigungen. Hobbys, soziale Kontakte und selbst der Beruf werden vernachlässigt. Die Droge, sei sie nun eine Substanz oder ein bestimmtes Verhalten, wird zum Lebensmittelpunkt.

Heimlichkeit und Schuldgefühle

Fragebögen, die eine mögliche Suchterkrankung aufdecken sollen, enthalten auch Fragen über den heimlichen Konsum der Substanz oder Schuldgefühle nach dem Konsum. Auch das sind deutliche Warnhinweise. Ein Alarmsignal für eine Sucht ist häufig auch, dass andere den Betroffenen schon auf sein Verhalten angesprochen haben.

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