Aggressivität – Druck am Arbeitsplatz und Stress in der Beziehung

Am Arbeitsplatz und in der Beziehung sind Stress und Leistungsdruck die häufigsten Auslöser für BurnOut, Mobbing und Aggressivität.

Es fehlen leider repräsentative Daten, wie weit Mobbing, Streitigkeiten und sogar Gewalt am Arbeitsplatz in Deutschland verbreitet sind. Eine Betriebsrätebefragung brachte hervor, dass die Arbeitnehmervertretungen immer öfter einschreiten müssen.

Die seitens der Arbeitnehmer am meisten genannten Widrigkeiten sind demzufolge Feindseligkeiten von Kollegen, von den Vorgesetzten und auch von Kunden. Bereits vor 10 Jahren haben die europäischen Sozialpartner eine Rahmenvereinbarung verabschiedet, um gegen Aggressivität am Arbeitsplatz aktiv zu werden. Die Forscherin Birgit Kraemer arbeitet beim WSI (Wirtschaft- und sozialwissenschaftliches Institut) der Hans-Böckler-Stiftung, hat die Situation der vergangenen Jahre analysiert:

17,4 % der Arbeitnehmer in Deutschland leiden unter feindseligem Sozialverhalten.

Wissenschaftlich empirisch belegt ist, dass Gewalt und Mobbing schwerwiegende Folgen haben kann, im Privaten wie im Beruflichen. Die Opfer sind in ihrer Gesundheit physisch und noch eher psychisch gefährdet, die Motivation leidet und die Arbeitszufriedenheit steht auf dem Spiel. Es gibt aufgrund einer europaweiten Befragung von 44000 Personen aus 34 Ländern einen sehr deutlichen Hinweis, dass der Druck am Arbeitsplatz gravierende Auswirkungen darauf hat: Stress macht Druck macht aggressiv bereitet den Weg zum BurnOut.

Leider gibt es kaum Daten zur tatsächlichen Situation. Aber, in Deutschland ist die Lage weitaus bedauerlicher als im Durchschnitt der EU: Die Wissenschaftlerin Birgit Kraemer gibt aber auch zu bedenken, dass die Frage nach Aggressivität am Arbeitsplatz einen Interpretationsspielraum zulasse. Die Unterscheidung ist groß in den verschiedenen Länder – selbst im jeweils eigenen Land -, was körperliche und / oder seelische Gewalt eigentlich sei. Die individuelle Sensibilität ist den Umfrageergebnissen überlagert.

Gerade in Deutschland ist die Ungewissheit am größten.

Es gibt keine repräsentativen Daten. Ergebnisse zu Mobbing sind 10 Jahr alt. Zu sexueller Belästigung oder psychischer Gewalt am Arbeitsplatz gibt es gar keine repräsentativen Umfrageergebnisse.

Psychosoziale Belastungen können zu erhöhter Aggressivität führen. Es lohnt sich daher stets, auf die Arbeitsbedingungen und Unternehmensstrukturen aktiv und präventiv Einfluss zu nehmen.