Wer nicht lesen will, kann zuhören: Audio-Beitrag hier
Wenn Sie Ihre Selbstachtung stärken, dann werden Sie eine Reihe positiver Veränderungen in Ihrem Verhalten und Befinden feststellen. Sie werden außerdem feststellen, dass auch Ihr Lebensumfeld anders mit Ihnen umgeht.
- Sie können gelassener mit Kritik und Ablehnung umgehen
Sie sind nicht gleich am Boden zerstört, wenn Ihnen jemand etwas Negatives sagt. Sie haben weniger Angst, kritisiert zu werden. Weil Sie wissen, dass Sie liebenswert sind und für sich selbst in Ordnung sind. Daran ändert die Meinung der anderen auch nichts.
- Sie haben Verständnis für Ihre Fehler und Schwächen
Wenn Sie überzeugt sind, in Ordnung zu sein, dann können Sie sich an erster Stelle selbst Ihre Fehler und Schwächen verzeihen. Sie hacken nicht mehr ständig auf sich herum, weil Sie meinen, nicht perfekt zu sein.
- Sie haben Verständnis und sind milder zu anderen und können ihnen deren Fehler verzeihen.
Weil Sie von sich selbst nicht mehr verlangen, perfekt sein zu müssen, können Sie anderen gegenüber auch Milde walten lassen. Das ist in erster Linie ein Geschenk, das Sie sich selbst machen. Sie wissen jetzt und merken im Umgang mit anderen, dass es Ihnen nicht gut tut, sich ständig über deren Fehler aufzuregen.
- Sie beneiden andere nicht mehr
Sie gönnen anderen, was diese haben und freuen sich über das, was Sie haben. Andere können dies und das, Sie können dafür jenes. Ohne Neid sind Sie zufrieden mit sich. Dankbar für das was Sie haben und können.
- Sie fühlen sich nicht mehr unter Erwartungsdruck.
Sie müssen nicht mehr ständig an sich arbeiten, um sich zu akzeptieren. Sie verlangen nicht mehr von sich besser als andere sein zu müssen, weil Ihre Qualitäten und Werte unvergleichbar individuell sind. Wenn Sie sich verbessern wollen, dann tun Sie es weil es Spaß macht.
Für diese positiven Erlebnisse der Selbstwertigkeit lohnt es sich, zu trainieren, wie ich es in meinem Beitrag vor 2 Wochen angeregt habe (hier lesen oder hier hören).
Ergänzend dazu gebe ich Ihnen hier noch ein paar Möglichkeiten für eine gesunde Selbstachtung an die Hand:
Sie wissen ja, mangelnde Gefühle der Selbstachtung, des Selbstwertes, des Selbstvertrauens beruhen zum allergrößten Teil auf Angelerntem.
Das Gute ist, Angelerntes kann man entlernen.
TIPP 1: Stellen Sie bitte ab sofort keine Vergleiche mehr mit anderen an!
Sie sind einzigartig. Selbst, wenn Sie einiges mit anderen gemeinsam haben sollten, gibt es niemanden, der so aufgewachsen ist wie Sie. Niemand hat Ihre Persönlichkeitsmerkmale. Somit ist es wirklich sinnlos sich zu vergleichen.
TIPP 2: Stelle bitte auch keine Vergleiche mit einem Idol oder einem fiktiven Idealbild an!
Irgendwie stellt sich jeder vor, so oder so sein zu wollen. Das ist ein Ergebnis der individuellen Sozialisation. Im Wesentlichen, wie jemand aufgewachsen ist, welchen Umgang er hatte, welchen Glaubenssätzen er in der Kinder- und Jugendzeit seitens seiner Bezugspersonen ausgesetzt war.
Das betrifft das Äußere, aber auch die Fähigkeiten. Stellen Sie Ihre Anforderungen an sich selbst infrage: Wo kommen die her, wer hat sie Ihnen vermittelt, wer sagt, dass das für Sie gelten muss. Wenn Sie unbedingt eine Idealvorstellung benötigen, dann stellen Sie sich vor den Spiegel, – dort sehen Sie die passende Person.
TIPP 3: Sagen Sie sich, gerne laut und deutlich, „so wie ich bin, ist es richtig und gut!“
Geben Sie sich selbst das Vertrauen, die Liebe, den Zuspruch, die Anerkennung, wie Sie es Ihrem allerliebsten Menschen wünschen und geben würden. Anerkennen Sie sich! Seien Sie nett und freundlich zu sich! Akzeptieren Sie sich!
TIPP 4: Und zu guter Letzt: Haben Sie Geduld mit sich!
Das Gefühl der Unzulänglichkeit ist nur angelernt. Deshalb können Sie es tatsächlich Schritt für Schritt überwinden und hinter sich lassen. Sie brauchen dafür jedoch etwas Geduld. Die Veränderung braucht Zeit – Monate und manchmal auch Jahre. Je nachdem wie tief die alten Muster und Glaubenssätze eingraviert sind.
Beginnen Sie doch einfach mal mit Tipp 1! Ziehen Sie das mal für 4 Wochen konsequent durch. Machen Sie sich eine Strichliste bezüglich Tipp 1, keine Vergleiche mehr. (Eine ausrangierte Visitenkarte ist dazu ganz gut geeignet. Die können Sie griffbereit unauffällig bei sich tragen.) Sobald Sie sich ertappen, ins alte gelernte Muster zu fallen, machen Sie einen Strich.
Nach einiger Zeit werden Sie merken, wie die Häufigkeit des Strichemachens abnimmt. Viel Erfolg wünsche ich und – Ausprobieren geht über Studieren. Sie können dabei nur gewinnen.
Den vorherigen Beitrag „Selbstwert kann man trainieren“ lesen Sie hier oder hören ihn hier.
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