Selbstsabotage: Verhindern.

Wir sabotieren uns häufig selbst. Auf unterschiedlicher Art und Weise schaden wir uns, wie in den Beiträgen Selbstsabotage: ICH bin gegen MICH und Selbstsabotage: Wieso. Weshalb. Warum. erläutert. Dabei folgen wir unbewusst angelernten Reaktionsmustern oder Verhaltensweise  aus der Kinder-und Jugendzeit sowie der Zeit des Heranwachsens.

Wer nicht lesen will kann den heutigen Beitrag hören ( Audio-Podcast ) oder sehen (YouTube).

Es gibt drei sehr prägnante Auswirkungen der Selbstsabotage: Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Frust. Diese tragen wesentlich dazu bei, dass wir uns selbst behindern ein zufriedenes Leben zu leben.

Hoffnungslosigkeit

Hoffnungslosigkeit macht blind, Chancen wahrzunehmen. Bedenken Sie, es gibt immer mehrere Möglichkeiten, mit Problemen umzugehen. Wer sich in Hoffnungslosigkeit begibt, betreibt Selbstsabotage, weil er an destruktiven Gedanken festhält, die erst gar keine Besserungshoffnung aufkommen lassen. Mit Gedanken wie: „Das bringt doch alles nichts“ bauen wir eine sogenannte „sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung“ auf.

Hoffnungslosigkeit hat sicherlich schon einmal jeden von uns getroffen. Wie tief und wie lange wir darin verharren ist aber der entscheidende Punkt. Ab wann blockieren uns die Gedanken der Hoffnungslosigkeit so sehr, dass wir nicht fähig sind, nach Optionen zu suchen? Ab wann kreisen wir in der Negativspirale? Ab wann gibt es für uns keinen Ausweg mehr?

Hoffnung eröffnet positive Perspektiven. Daraus kann sich Kraft und Mut entwickeln, um der Resignation etwas entgegen zu setzen. Hoffnung ist die Erwartung auf etwas Gutes, auf etwas Besseres oder zumindest auf die Aussicht auf eine Verbesserung der aktuellen Situation. Hoffnung bedeutet, Möglichkeiten zuzulassen.

Vertreiben Sie die Hoffnungslosigkeit durch Aktivität:

Bringen Sie nach der ersten Schockphase Ihren Stoffwechsel und Ihren Kreislauf durch körperliche Betätigung in Gang. Dadurch können Sie Ihren Hormonhaushalt wieder in gesündere Bahnen lenken, z. B. Adrenalin abbauen, Serotonin, Dopamin, Noradrenalin aufbauen.

Gehen Sie spazieren, mit strammem Schritt. Dabei machen Sie sich Notizen, schreiben Sie Stichworte auf, so wie Sie Ihnen gerade einfallen. Oder nutzen Sie das Handy als Recorder. Denken Sie nicht nach, ob das Sinn macht, was Ihnen gerade einfällt.

Anschließend, Zuhause, erstellen Sie aus den Gedankenskizzen ein Mindmapping. Davon ausgehend entstehen neue Gedanken. Es können Zusammenhänge klar werden und Lösungen als Möglichkeiten, zunächst als gedachte Möglichkeiten konstruiert werden.

Notieren Sie auch Optionen, die Ihnen total absurd oder unmöglich vorkommen. Denn oft sind gerade die „spinnerigen“ Ideen eine gute Brutstätte für konstruktive Lösungsansätze.

Ohnmacht

Wie der Begriff schon ausdrückt, ohne Macht zu sein, hat eine starke Wirkung. Im Sinne der Selbstsabotage unterstützt uns die Ohnmacht leider bei der Resignation. Ohnmacht ist das Gegenteil von Freiheit. Und das passiert auch bei der Selbstsabotage. Wer sich selbst ein Gedankentabu auferlegt, wer abwegige oder sonderbare Gedanken von vornherein ausschließt, begrenzt sich in den Möglichkeiten.

Gegen Ohnmacht hilft Tun. Und sei es vorerst nur gedanklich.

Gedanken entstehen zunächst mal ganz privat in Ihrem Kopf. Sie müssen ja nicht jeden Gedanken Ihren Mitmenschen präsentieren. Gestatten Sie sich kreuz und quer zu denken. Nehmen Sie alle Gedanken einfach erst einmal nur hin, auch die scheinbar unmöglichen. Viele unmögliche Gedanken haben schon zu möglichen Lösungen geführt.

Regen Sie Ihre Kreativität durch positive Gedankenspaziergänge an. Unterbrechen Sie Machtlosigkeit durch gedankliche Aktivität. Leisten Sie gedanklich Widerstand. Ihre Gedanken kann niemand einschränken. Um die (unbewusste) Selbstsabotage außer Kraft zu setzen, schreiben Sie schließlich Ihre Gedanken ins Privat-Notizbuch.

Frust

Frust heißt, keine Lust zu haben. Keine Freude und keine Lust zu haben ist ebenfalls der Selbstsabotage dienlich. Wer seinen frustrierenden Gedanken nachgeht verstärkt seine schlechte Stimmung. Eigentlich könnten Sie ja dieses und jenes angehen, aber … Sie habe keine Lust dazu und sind anschließend frustriert. Es macht sich eine schlechte Laune gegen sich selbst breit.

Zählen, sortieren, konzentrieren.

Wenn Sie bemerken, dass sich die Gedanken immer wieder um denselben Punkt drehen, sollten Sie sich auf etwas anderes konzentrieren. Dabei ist es ziemlich egal, ob Sie sich auf etwas Sinnvolles oder etwas Unsinniges konzentrieren. Hauptsache Sie unterbrechen die kreisenden Frustgedanken.

Zählen Sie beispielweise alle blauen Gegenstände, die Sie momentan ohne Kopfbewegung erblicken können. Ändern Sie jetzt die Sitzposition und zählen Sie alle grünen Gegenstände. Erinnern Sie sich noch, wie viele blaue Dinge Sie zuvor gezählt haben? Und in welcher Reihenfolge haben Sie diese entdeckt?

Zählen und Sortieren beansprucht Ihr Gehirn anders als frustrierendes Gedankenkreisen. Sofern Sie sich richtig erinnert haben, also gut konzentriert waren, kommt es zur Dopaminausschüttung im Gehirn: Belohnung. Freude. Die Stimmung wird besser.

Sie können auch alle Bücher im Regal zählen, deren zweites Wort im Titel mit „B“ beginnt, … und dann … deren letztes Wort im Titel auf „n“ endet. Jedenfalls, suchen Sie sich eine Zähl- oder Sortieraufgabe, die Ihre Konzentration fordert.

Anschließend belohnen Sie sich mit Schokolade, oder was Ihnen sonst guttut. Das Belohnungshormon Dopamin signalisiert Ihnen „gut gemacht“.

Fazit: Beobachten Sie sich selbst.

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Beleuchter beim Theater, der Sie im Lichtkegel aus der Distanz betrachtet. Aus der Distanz erkennen Sie den Teufelskreis aus Hoffnungslosigkeit – Ohnmacht – Frust.

Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie körperlich und geistig aktiv sind. Dass Sie nach Alternativen suchen, auch nach unsinnigen. Dass weitere Möglichkeiten denkbar sind, entweder solche, die Sie allein angehen könnten oder bei denen Sie andere um Unterstützung ansprechen könnten.

Es gibt immer Optionen. Probieren Sie es aus.